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Mein Dilemma mit der Apple Watch

Apple Watch

Viele werden die folgenden Zeilen sicher albern finden. Die Early Adopter, die diesen Text lesen, werden aber vielleicht ein wenig Verständnis aufbringen können.

Wie die Überschrift schon verrät, geht es um die Apple Watch. Ein Produkt, auf das ich mich schon seit gefühlt 2 Jahren freue. Während viele noch über Sinn und Nutzen von Smartwatches grübeln, bin ich schon seit der Pebble Smartwatch Feuer und Flamme für ein extra Display am Arm, das mich mit Infos versorgt und mir die Möglichkeit gibt, Songtitel-Infos zu bekommen. Eine Funktion, die ich seit der MiniDiscman-Zeit schmerzlich vermisse. Dort gab es nämlich kleine Displays im Kopfhörerkabel, die jene Infos zur Verfügung stellten.

Pebble Steel mit Metallarmband

Die Pebble wurde irgendwann von der G Watch ersetzt, weil ich rund 6 Monate ohne iPhone unterwegs war, das G Flex hauptsächlich genutzt habe und ich das Farbdisplay der LG Smartwatch dann doch ansprechender als das Monochrome der Pebble fand.

Datei 07.04.15 12 28 07

Doch dann kam das iPhone 6 Plus. Das Smartphone, auf das ich ebenfalls schon seit Jahren gewartet habe. Back to iPhone aber plötzlich auch ohne Smartwatch, weil ja Android Wear nicht mit iOS spielen will, was ich persönlich ziemlich ignorant und dumm finde, aber ¯\_(ツ)_/¯.

[Nachtrag: die Apple Watch funktioniert natürlich auch nicht mit Android. Auch dumm und ignorant, eventuell aber eben auch eine Reaktion auf das Verhalten von Google. Mein Förmchen, dein Förmchen und so…]

[Nachtrag 2: Ok ok… also man kann Android Wear mit viel Geduld und Frickelei dann doch mit dem iPhone nutzen. Ist halt eine Bastellösung, nichts offizielles. Hooray Open Source oder so]

Zum Glück wurde mit dem iPhone 6 (Plus) ja auch schon die Apple Watch angekündigt. Während der Keynote war klar: Die muss ich haben. Dann ging ein monatelanges Rätselraten los. Was wird das Eisen kosten? Die Aufklärung und Ernüchterung folgte mit der nächsten Keynote. Das Thema #GoldIsBest (mein iPhone und mein iPad sind jeweils die goldene Variante) war direkt vom Tisch.

Seit der Keynote bin ich nun mindestens ein Mal pro Tag im Apple Store und hadere mit mir, welches Modell ich denn nun nehmen soll. Eigentlich hatte ich mich ja für die Variante ‚42 mm Edelstahlgehäuse mit Gliederarmband‚ entschieden. Weil: Sieht gut aus und YOLO.

Apple Watch

Aber 1200 Schleifen? Ja ich weiß, jetzt kommt gleich das Argument „ja aber das ist eine Uhr und gute Uhren kosten nun mal was“. Das Argument mag zwar stimmen, aber ich glaube, es trifft einfach nicht auf die Apple Watch zu. Während viele hochpreisige Markenuhren durchaus eine Investition oder was zum Vererben sind, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass die Apple Watch in 5 Jahren noch mehr als 100€ wert sein wird (wenn überhaupt).

Versteht mich nicht falsch. Für das iPhone 6 Plus habe ich ähnlich viel Geld ausgegeben. Weiß aber, dass ich beim Upgrade auf die nächste Version noch ordentlich Geld dafür bekomme. Das gleiche gilt für MacBooks usw., aber was wird mit der Apple Watch sein?

Ja aber Gilly, das ist doch ein Fashion… HALT STOPP! Das Fashion-Argument kannste knicken. Wer mich schon mal live gesehen hat weiß: Mit Fashion hat Gilly mal so rein gar nichts am Hut. Er trägt Stoff, der ihn bedeckt, das war’s dann aber auch schon.

OK genug gejammert, ich habe nämlich auch schon eine Lösung für mein Dilemma: Ich kaufe die ‚billige‘ Apple Watch Sport Space Gray. Ich schaue mir das Ding jetzt erstmal ein paar Monate an. Sollte mich das Konzept überzeugen, werde ich bei der Apple Watch 2 vielleicht zur teureren Version greifen.

Apple Watch Sport


Update: Ich bin so ein schwacher Mensch… -.-

https://twitter.com/GillyBerlin/status/586425320707756033


Ich habe nämlich durchaus noch Bedenken, was die Apple Watch angeht:

Punkt 1 ist natürlich die Akkulaufzeit. Das Ding jede Nacht zu laden geht für mich klar, aber wenn die Uhr dann um 22 Uhr schlapp macht, dann würde mich das schon ziemlich anfressen.

Punkt 2 sind Fingerabdrücke auf dem Display. Schlimm genug, dass das Display von meinem Smartphone oft ziemlich zugesaut aussieht, muss das dann auch am Arm der Fall sein? Werde ich da ständig mit einem Mikrofasertuch drüberwischen, damit die Leute nicht denken, ich wäre ein Ferkel? Mh…

Bildschirmfoto 2015-04-07 um 12.14.45
Screenshot aus diesem Video.

Punkt 3 wird die Apple Watch überhaupt gravierende Vorteile gegenüber Pebble Time haben? Ich habe vor kurzem die Pebble Time auf Kickstarter unterstützt und erwarte die Ankunft des Teils hier im Juli. Bis dahin muss sich die Apple Watch bewiesen haben und mich vor allem davon überzeugt haben, dass Sie mit ihrem Touch-Screen wirklich nützlicher ist, als die Pebble. Das sieht zwar in den neuen Guided-Tours ganz nett aus, aber im Alltag ist das dann eben noch mal was anderes.

Denn eigentlich reicht mir halt wirklich die Anzeige von Nachrichten (und Musik-Infos!). Ich will auf der Uhr nicht antworten oder ähnliches. Aber mal schauen, was da für Drittanbieter Apps z.B. von Sonos oder so kommen. Einfach mal abwarten.

tl;dr First World Problems: Ich wollte mir die teurere Apple Watch kaufen, habe aber Bedenken und greife deshalb erst mal zur günstigeren Apple Watch Sport. Werde mich dann zwar mit Sicherheit ärgern, nicht gleich die Teurere gekauft zu haben, aber manchmal muss eben die Vernunft gewinnen.

13 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Chris Lietze sagt:

    Der Punkt mit dem Preis ist für mich der Knackpunkt.

    Richtige Uhren sind das wert, aber aufgrund ihrer Mechanik, der teuren Handarbeit bei der Manufaktur. Bei der Apple Watch unterscheiden sich die Uhren quasi nur durchs Armband und je nach Version nach Gehäuse.

    Und: noch ist nichts über den Produktzyklus der Watch bekannt. Wenn sie jedes Jahr rauskäme, wäre die Frage, wer sich jedes Jahr eine neue Uhr kauft? Wenn sie nur alle zwei Jahre rauskäme, wäre der Vorgänger technisch sehr schnell veraltet, dann fallen die Gebrauchtpreise in den Keller. Apple würde das bestimmt nicht gerne sehen, Apple Watches aufm Ramschtisch.

    Mal schaun …

  2. Jozze sagt:

    Ich denke, das ist eine sinnvolle Entscheidung. Ich denke auch, dass das alte Argument der teuren Uhren hier einfach nicht gilt. Das waren wirklich Produkte die ewig gehalten haben, was bei Smartwatches einfach nicht der Fall ist, dank der immer schneller immer besser werdenden Technik.

    Bei einer Aussage hatte ich allerdings Fragezeichen über dem Kopf: „…weil ja Android Wear nicht mit iOS spielen will…“
    Ist das tatsächlich so, bzw. woran machst du das fest? Bisher hatte ich immer eher die Erfahrung gemacht, dass Apple nicht mit anderen zusammenspielen will und daher andere Hersteller gar nicht erst in der Lage sind mit Ihren Geräten zusammenzuarbeiten. Selbst wenn das aber möglich wäre, fände ich es nicht ignoranter als Apples Vorgehensweise seit Jahren andere Hardware auszugrenzen (Bsp: iOS/OS X Emulation bzw. Installation auf nicht-Apple Geräten.). Hätte mich nur interessiert, ob es dazu feste Infos gibt, oder nur eine Annahme deinerseits war.

    1. Android Wear könnte, genau wie Pebble, auf die Notification API zugreifen. Tut es nicht. Will es scheinbar nicht. Will sagen: Was Pebble kann, könnte auch Android Wear. Es fehlt im Grunde genommen nur an einer App und ein paar Anpassungen.

      1. Mirko sagt:

        Android Wear setzt aber sehr stark auf Sprachsteuerung. In dem Bereich ist selbst die Pebble Time derzeit auf GMail eingeschränkt, eine brauchbare Integration von Siri kann man wohl auch ziemlich vergessen.
        Sicher, Benachrichtigungen könnten funktionieren, aber im Vergleich zu dem, was Google eigentlich will, ist das wie ein iPhone, mit dem man nur telefonieren und simsen kann…

      2. Und? Die ganzen Sparchsuch-Geschichten von Google sind doch auch in den Google-Apps auf dem iPhone intgeriert 🙂 – Und ja natürlich ist klar, dass eine Android-Wear-Watch zusammen mit einem Androiden sehr viel mehr als mit einem iPhone kann, aber Notifications wären halt drin. Songs steuern etc…

      3. Jozze sagt:

        Ah ok, das war mir gar nicht bewusst. Das ist natürlich schade, wenn es da eine offene API gibt und diese nicht genutzt wird. Danke für die Info.

  3. Anna-Sofie sagt:

    Danke Gilly! Das ist die perfekte Zusammenfassung meiner Gedanken! Jede_r der jetzt blablabla über die Applewatch erzählen wird, dem werde ich deinen Blogartikel reichen 🙂

  4. Simon sagt:

    Kann ich absolut nachvollziehen! Hätte auch lieber die Watch, kaufe jetzt aber die Watch Sport, weil

    1. es sich um die erste Auflage eines neuen Produkts handelt
    2. die nächste Generation (hoffentlich) weniger Kinderkrankheiten hat
    3. man so günstig probieren kann, ob man eine Smartwatch überhaupt benötigt.

    Entweder gefällt die Uhr – dann kaufe ich mir die 2. Generation in einer besseren Ausstattung, oder sie gefällt nicht – und dann hat man nicht so viel Geld verloren wie beim Kauf einer teureren Version der Watch.

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